Winkelfehlsichtigkeit
Winkelfehlsichtigkeit ist eine Störung im idealen Zusammenspiel der beiden Einzelaugen.
Die höchste Stufe der Sehqualität wird erst dann erreicht, wenn beide Augen ideal zusammenarbeiten. Dann sind beide Augen genau auf das jeweils angeblickte Objekt ausgerichtet. Ein Augenpaar, das diese Forderung ideal und ohne Anstrengung erfüllt, wird als winkelrechtsichtig bezeichnet. Ein winkelfehlsichtiges Augenpaar kann die Augen zwar auch genau auf das angeblickte Objekt ausrichten, muss dazu jedoch die komfortabelste Stellung der beiden Augen zueinander verlassen und die Sehachsen zum richtigen Sehen erst "ausrichten". Das Augenpaar vermeidet dadurch Doppeltsehen, muss dafür jedoch die Augenmuskeln ständig anstrengen.
Eine Winkelfehlsichtigkeit kann in Kombination mit Weitsichtigkeit, Kurzsichtigkeit und/oder Hornhautverkrümmung auftreten; es gibt aber auch rein rechtsichtige, also scharf sehende Einzelaugen, die nicht ideal zusammenarbeiten und somit winkelfehlsichtig sind.
Zur Korrektion einer Winkelfehlsichtigkeit werden Prismenbrillen getragen, die den Augen das anstrengende Ausrichten der Sehachsen abnehmen und sie entlasten.
Wie äußert sich eine Winkelfehlsichtigkeit für den Betroffenen?Abhängig vom Lebensalter und den gestellten Sehanforderungen kann sich eine Winkelfehlsichtigkeit auf ganz unterschiedliche Weise bemerkbar machen. Viele Menschen sind winkelfehlsichtig, empfinden ihr Sehen aber dennoch als ungestört und haben auch sonst kein Anstrengungsgefühl. In diesen Fällen ist das Tragen einer Prismenbrille nicht erforderlich, obwohl es natürlich auch eine objektive Entlastung zur Folge hätte.
Bei Winkelfehlsichtigen, die ihr Sehen als anstrengend empfinden und ihre Sehaufgaben nicht in zufrieden stellendem Maße erfüllen können, kann eine Prismenbrille Erleichterung bringen.
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Speziell bei Kindern ist eine gute Sehschärfe und beidäugige Zusammenarbeit enorm wichtig. Das Erlernen von Fertigkeiten wie Malen, Ausschneiden, Schreiben und Lesen und auch Geschicklichkeit bei Bewegungsabläufen hängen sehr stark von der Leistungsfähigkeit des visuellen Systems ab.
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